Für uns, die eine Hälfte der Q2, ging es in der Woche vor den Herbstferien auf Studienfahrt unter Leitung von Frau Goeke und Herrn Schins ins Erzgebirge und nach Prag.
Obwohl wir an einem Sonntag so früh aufstehen mussten, als wäre es ein normaler Schultag, waren wir froh, nach einer langen, aber aufregenden Fahrt am Nachmittag im Erzgebirge an der deutsch tschechischen Grenze angekommen zu sein. Einige von uns hielten unseren Standort Bozi Dar für einen „Vorort“ von Prag… der aber tatsächlich 140 Kilometer davon entfernt war… In der idyllischen, ziemlich menschenleeren Natur stand für uns die Begegnung mit Wasser im Mittelpunkt.
Zunächst kam das Wasser von oben.. und die Ankunft bei strömendem Regen ließ für das anstehende Programm nichts Gutes erahnen, doch lediglich der „Night-Trail“ am Abend sorgte bei einigen für nasse Füße. Denn am nächsten Tag kam tatsächlich die Sonne heraus und wir widmeten uns getreu dem Motto „der Weg ist das Ziel“ dem Mountainbiken im Erzgebirge – und auch wenn das für einige eine ungewohnte sportliche Herausforderung darstellte, erreichten alle das Ziel. Am Nachmittag kam dann das Wasser von unten, denn beim Rafting in Sechser-Booten durch den Schwarzbach wurden einige von uns wortwörtlich ins kalte Wasser geworfen. Um der Idee der Studienfahrt gerecht zu werden, durfte nach dem eher sportlichen Auftakt das historisch-kulturell geprägte Programm aber natürlich auch nicht fehlen.
In diesem Zusammenhang nahmen wir auf der Weiterfahrt nach Prag an einer Führung durch das Konzentrationslager Theresienstadt teil, was eine ziemlich bedrückende Erfahrung darstellte.
In Prag lag unser Hotel dann ziemlich zentral, sodass wir die vielen Sehenswürdigkeiten der wunderschönen, vom Krieg kaum zerstörten Altstadt an den nächsten Tagen zu Fuß ansteuern konnten – und dabei in der Regel mehr als 15 Kilometer am Tag zurücklegten. Einige von uns hatten sich auf bestimmte Gebäude und Viertel im Vorfeld genauer vorbereitet und übernahmen dann die Führung etwa durch die Prager Burg, über den Altstädter Ring oder über die berühmte Karlsbrücke. Ausführlich widmeten wir uns – auf den Spuren des Schriftstellers Franz Kafka – insbesondere dem jüdischen Viertel, in dem so viele Synagogen konzentriert beieinander liegen wie in kaum einer anderen Stadt.
In der uns zur Verfügung stehenden Freizeit konnten wir darüber hinaus die schönsten Geschäfte der Innenstadt erkunden und – je nach Geschmack – die traditionelle tschechische Küche oder internationalen Fast Food genießen. Zu den Highlights gehörten außerdem der Besuch des Ballettstücks „Dornröschen“ in der prächtigen Prager Staatsoper sowie die gemeinsamen Abende in der Gruppe. – Nachdem wir am Tag der Abreise zum Abschluss noch eine Schifffahrt auf der Moldau gemacht hatten, ging es schließlich mit einer Menge schöner Erinnerungen zurück nach Aachen.
Nike van Hout