Jedes Jahr unternimmt die Jgst. 8 eine Tagestour nach Amsterdam und besucht das Anne-Frank-Haus. Diese Fahrt wird vorbereitet durch die Lektüre des Tagebuchts der Anne Frank im (Fach Deutsch). Hier ein Bericht.
Ihr Schatten fällt auf uns alle
Am Dienstag fuhr die Jahrgangsstufe 8 in Begleitung von 3 Lehrern und dem Schulleiter des Anne-Frank-Gymnasiums nach Amsterdam zum Anne-Frank-Haus, der Namenspatronin unserer Schule.
Die Fahrt begann morgens gegen 8.00 Uhr an der Schule. Die 3 1/2 stündige Fahrt war sehr unterhaltsam und lustig. Bei der Ankunft regnete es in Strömen, so wurden wir auf dem Weg vom Bus bis zum Boot, mit dem wir die Grachtenrundfahrt machen sollten, klitschnass. Während der Fahrt lief ein Tonbandgerät, dass in Holländisch, Deutsch, Englisch und Französisch etwas über die altertümlichen und auch neuen Gebäude berichtete (nicht unbedingt zum richtigen Zeitpunkt). An den Grachten entlang liefen Käseverkäufer mit ihren Karren und Starßenbahnen, die Besucher an den gewünschten Ort kutschierten. Doch so mancher aus unserer Gruppe schaute sich nicht die kleinen und sehr schmalen Häuser durch die verregneten und beschlagenen Scheiben an, sondern beschäftigte sich lieber mit „Galgenmännchen“. Plötzlich ging ein Ruck durch das Boot: ein anderes Boot kam von backbord auf uns zu gefahren. Doch unser Kapitän hatte die Lage im Griff, riss den Hebel um und legte den Rückwärtsgang ein. Das andere Boot fuhr vorbei und wir konnten unseren Weg fortsetzen. Am Anne-Frank-Haus wurden wir dann abgesetzt. Doch wir mussten im strömenden Regen warten, bis die andere Gruppe (die Stufe war in 2 Gruppen eingeteilt worden) die Besichtigung abgeschlossen hatte.
Als wir endlich reindurften, bekamen wir als erstes einen Vortrag über Anne Frank und ihre Zeit als Versteckte, ihre Mitbewohner und ihre Helfer zu hören. Es folgte ein Interview mit Otto Frank (Annes Vater) und Miep Gies (einer Helferin) auf Video. Danach durften wir das eigentliche Versteck, das Hinterhaus, besichtigen. Leider sah man nur die leeren Wände, da die Möbel nicht mehr vorhanden sind. Doch damit man sich die Enge des Hinterhauses in etwa vorstellen konnte, stand in jeder Etage ein Modell, wie es früher ausgesehen haben soll, aus dem ersichtlich wurde, wie wenig Platz die 8 Versteckten damals hatten. Dazu fand man auch noch eine Tafel mit den wichtigsten Informationen. Da das ganze Hinterhaus sehr dunkel gehalten war, wurde einem beklemmend bewusst, dass dieses Versteck für die Insassen mehr Gefängnis als Zuhause war.
Nach dem Durchgang kamen wir zu einem Raum mit Computern, auf denen man zusätzliche Informationen abrufen konnte. In einer Bücherei nebenan gab es ein zahlreiches Angebot an Büchern über Anne Frank.
Danach hatten wir noch eine Stunde Freizeit. Diese Zeit nutzten wir für einen Stadtbummel, den wir, da das Wetter besser geworden war, im trockenen machen konnten. Nach einigen kleinen Eskapaden (wir hatten die Zeit etwas überschätzt) fanden wir endlich 2 Stunden später zum Treffpunkt zurück. Als wir den Bus betraten wurden wir mit Beifall von den anderen begrüßt. Erschöpft ließen wir uns mit klitschnassen Klamotten und triefenden Haaren (das Wetter hatte doch nicht so richtig mitgespielt) in die Sitze fallen. Die Rückfahrt verlief relativ ruhig, dennoch auch lustig und mit viel Musik.
Nach einer langen, durch Staus unterbrochenen Fahrt, kamen wir letztendlich aber alle heil wieder an der Schule an. Diese lange Busfahrt (hin und zurück immerhin 8 Stunden) hatte sich für den kurzen Aufenthalt in Amsterdam nicht gelohnt. Obwohl der Besuch im Anne-Frank-Haus sehr interessant war. Auch wenn wir leider wegen Zeitmangels nicht alle Informationstafeln lesen konnten, so hat es uns doch das Schicksal des Mädchens nahe gebracht, dem unsere Schule ihren Namen verdankt.
Basiert auf einem Text von Ariane Meyer,
überarbeitet von J.B.